Bei jeder Einreise in ein neues Land fragen wir uns, was uns wohl für Begegnungen erwarten. Unsere Erwartungen an Georgien sind hoch, da wir bisher nur positives von anderen Reisenden gelesen und gehört haben. Tolle Menschen, atemberaubende Natur – ein kaukasisches Paradies, das sich eher europäisch als asiatisch sieht. Und so fängt unsere Geschichte mit Georgien an.
Graue Grenze
Kurz vor der Stadt Batumi direkt am Schwarzen Meer reisen wir mit der türkischen Busunternehmen Ulusoy an. Uns wird etliche Male versichert, dass nach dem Grenzübergang ein Anschlussbus auf uns wartet. Also schultern wir unsere schweren Rucksäcke und laufen los. Nach einer kurzen Verwirrung, welche Tür wohl die richtige ist, finden wir den Schalter zum Auschecken aus der Türkei. Es war ein kurzes Intermezzo von nur acht Tagen. Dann betreten wir Niemandsland. Es geht in einen grauen Gang – links, rechts, oben – überall Blechwände, kein Ausgang. Platzangst macht sich breit. Nach circa einem Kilometer Enge sehe ich das Licht am Ende des Tunnels. Nach erneuter Verwirrung finden wir dann auch den Weg zum Einchecken nach Georgien. Der erste Geldautomat funktioniert nicht. Der zweite aber glücklicherweise schon. Ein Mann versucht Steffen einzureden, dass er sein Handy kaputt gemacht hat und ein anderer bettelt in aufdringlicher Weise. Warum ziehen graue Grenzübergänge zwielichtige Gestalten an?
Übrigens, kein Bus wartet auf uns. Ein georgischer Polizist sagt dazu nur mit einem Schulterzucken “Welcome to Georgia”. Also springen wir in eine Mashrutka (Minibus) – schnell weg von hier. Wir haben heute nämlich noch ein Ziel: Der Nationalpark Mtirala. Dort haben wir uns für drei Nächte ein Zimmer im Green Hotel gebucht.
Schwarzer Nationalpark
In Batumi, der warmen Unterhaltungshochburg am Schwarzen Meer, kaufen wir für die nächsten Tage Verpflegung ein und suchen uns ein Taxi. Es ist später Nachmittag und Busse fahren gerade generell nicht in den Nationalpark. Wir finden einen Taxifahrer in unserem Alter, der die einstündige Fahrt nach Chakvistavi mit uns auf sich nehmen möchte. Es ist bereits dunkel und wir heizen in rasantem Tempo in seinem Hybridauto über die Schnellstraße. Sobald wir die Ausfahrt nehmen, wird es huckeliger und langsamer. Bald schon winden wir uns enge Wege zwischen schwarzen Bergumrissen immer weiter nach oben. Es ist bewölkt und wir können die schöne Natur nur erahnen. Kein Lichtschein verrät etwas von der Schönheit des Nationalparks. Und dann sehen wir schon das Gebäude: Das Green Hotel. Es besteht aus ein paar Zimmern neben der Nationalparkausstellung und –information. Ich steige die Holzstufen hinauf und meine böse Vorahnung bestätigt sich: es ist alles dunkel. Keiner da. Ich rufe und klopfe an alle Türen, doch nichts rührt sich. Hinter dem Gebäude tost ein Bergbach. Vor dem Holzhaus steht ein Auto, doch kein Leben ist weit und breit zu entdecken. Nach einigem Hin- und Herüberlegen entscheiden wir uns umzukehren.
Der Nationalpark bleibt für uns eine schwarze Erinnerung.
Süßes Silvester
Wir bitten unseren Taxifahrer, der übrigens für das georgische Militär arbeitet und deswegen wohl so gut Auto fährt, uns zu einer anderen Unterkunft zu fahren. Das erste, was ihm einfällt, ist ein Luxusresort Extreme, pro Zimmer über 150 Dollar. Da können wir nur lachen. Also suchen wir über booking.com zwei andere Unterkünfte raus – leider beide geschlossen. Also lassen wir uns zurück nach Batumi kutschieren und mieten uns in ein Apartment ein. 2 Stunden umsonst CO2 ausgestoßen! Ziemlich frustierend so etwas! Dabei haben wir doch nur Ruhe über Silvester gewünscht. Wir bewegen uns den nächsten Tag nicht aus dem Haus – Schmollphase pur und ein unerfüllter Wunsch!
Doch siehe da, am Abend steht auf einmal unsere Vermieterin mit ihrer Tochter vor der Tür und bringt uns einen riesengroßen Teller Kuchen und georgischen Wein! Unsere Laune verbessert sich schlagartig! Sie haben uns damit unseren Tag und sogar unsere erste Erfahrung mit Georgien versüßt.
Buntes Chuberi
Nach dem schwarzen Vorfall wollen wir Georgien und seiner Natur noch einmal eine Chance geben. Da es ziemlich kalt hier ist, denken wir uns, warum Regen, wenn man auch Schnee haben kann, und peilen die Berge im Nordwesten an. Welch ein Glück, dass es seit kurzem eine Couchsurferin dort gibt. Ihr Name ist Salome und sie hat unsere Anfrage bereits bestätigt. Wir dürfen 3 Nächte bei ihr und ihrer Familie leben. Steffen ist noch etwas skeptisch, weil wenig auf ihrem Profil steht und wir die ersten Gäste sein werden. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Nach einer Nacht in Zugdidi planen wir nach Chuberi zu fahren. Es ist der 2. Januar, ein offizieller Feiertag, und der Fahrer der Mashrutka (Minibus) nach Chuberi ist wohl noch am Ausschlafen seines Rausches. Wir ergeben uns unserer Pechsträhne und nehmen wieder einmal ein Taxi.
Wir können die weißen Berge schon von weitem sehen und freuen uns schon. Endlich Schnee! Wir steigen immer höher und die letzten sieben Kilometer geht es über eine löchrige, teils vereiste und verschlammte Straße nach Chuberi. Mit dem unausgefüllten Couchsurfing-Profil im Kopf tasten wir uns über das Glatteis zum Haus von Salome vor. Ein aufgedrehter Welpe springt uns direkt an und wir sehen Salome.
Wir werden so herzlichen empfangen, dass wir uns sofort wie zuhause fühlen. Wir dürfen unser eigenes Zimmer im ersten Stock beziehen. Als wir wieder in die warme Wohnstube kommen, erwartet uns ein georgisches Festmahl: mit Walnusspaste gefüllte Auberginen, mit Käse und Ei gestopfte Teigfladen (Chatschapuri), ein bunter Salat und vieles mehr. Wir lernen die Mama und die zwei Schwestern von Salome kennen. Langsam füllt sich das Profil in unserem Kopf. Wir unterhalten uns über das Dorf, das naheliegende Abchasien, das geplante Staudammprojekt, bei dem der Vater als Wächter arbeitet, und die Lebensträume der Schwestern. Salome und Elada haben bereits die Schule beendet und planen bald zu studieren. Sie zeigen uns ganz stolz ihr Album mit georgischer Schrift in Kaligraphie. Salome hat sogar einen Preis dafür gewonnen. Tamara ist noch am lernen, und sie fragt uns, ob wir ihre Dorfschule sehen möchten. Na klar!
In den Klassenräumen wird noch mit Holz geheizt. Der Boden bietet zahlreiche Stolpermöglichkeiten.
Die Welt hier in Chuberi.
Abends verbringen wir die Zeit mit Spielen. Schere Stein Papier, Galgenmännchen, Wer bin ich und Kniffel bereiten den Mädels viel Spaß und wir haben eine fabelhafte Zeit zusammen. Ab und zu versucht auch der Welpe Tuzik hineinzuschauen. Ich habe ihm “Sitz”, “Warte” und “Komm” beigebracht. Er ist zu 100% verspielt, aber auch sehr intelligent. Die Familie hat ihn eigentlich nur als Wachhund, weswegen er wohl unterfordert ist. Und es ist kalt draußen.
Am nächsten Tag machen wir eine lange Wanderung durch die weiße Winterlandschaft. Schneeballschlacht natürlich inbegriffen.
Diese Fluss soll nur einige wenige hundert Meter weiter aufgestaut werden. Die Familie hat gemischte Gefühle über dieses Projekt.
Chuberis robuste Bergkühe
Der arme Eichelhäher wird diesem Herrn als Abendbrot dienen. Er hat jeden von uns einmal mit seiner Pistole schießen lassen.
Jedes Mal, wenn wir uns an den kleinen Wohnzimmertisch setzen, bekommen wir direkt Essen vorgesetzt. Wir haben in der Zeit vermutlich 3 kg zugenommen. Die Mädels sind jedoch am fasten und ernähren sich gerade vegan. Ich bekomme von der Mama beigebracht, wie Chatschapuri hergestellt wird. Der Abschied nach 3 Tagen fällt uns sehr schwer. Es war so eine warme und bunte Zeit zusammen mit der Familie.
Dieses Bild zeigt uns mit den zwei Schwestern Salome und Tamara, Mama, Papa und Tuzik vor ihrem Haus in Chuberi.
Weißes Mestia
Unser nächster Stop ist Mestia. In einem süßen Guesthouse weichen wir den Schneestürmen aus und in den schneefreien Zeiten erkunden wir die Umgebung. Wir sind etwas traurig, da die erfolgreiche Fahrt in das höchstgelegene, ganzjährig bewohnte Dorf Europas namens Ushguli (auch UNESCO-Weltkulturerbe) nicht sichergestellt werden kann. Der Schnee ist einfach zu hoch. Und auch Wandern wäre schwierig, da wir die Wege nicht finden würden. Also verbringen wir Zeit mit unserer Webseite und besuchen das modern aufbereitete Museum zur Geschichte Svanetiens.
Das Geschichtsmuseum in Mestia ist einen Besuch Wert. Man erfährt viel über die Vergangenheit dieser Region. Antike Funde aus der Stein- und Bronzezeit belegen die Handwerkskunst der Einwohner hier. Tonarbeiten, Holztruhen, Schmuck, Pfeilspitzen und vieles weitere möchten bestaunt werden.
Die Svaneti-Dörfer sind bekannt für ihre steinernen Wehrtürme. Jedes Haus hat früher über so einen Turm verfügt.
Überall in Georgien finden wir treue und kuschelbedürftige Begleiter auf Zeit. Wir sind ausschließlich lieben Straßenhunden begegnet, die in den meisten Fällen kastriert, gechipt und entwurmt sind. Das einzig gefährliche an ihnen: einmal angeschaut folgen sie dir auf Schritt und Tritt.
Bienenstock mit Schneehäubchen – das Mestia-Pendant zu Bienenstich mit Sahnehäubchen
Löchrige Fahrten
Vorerst haben wir genug Winterlandschaft getankt und begeben uns auf den Weg nach Tbilisi (bzw. Tiflis oder Tbilissi), die Hauptstadt Georgiens. Es sind 10 Stunden Fahrt von Mestia aus.
Eine Mashrutka von innen. Die Minibusse sind sehr günstig. Für eine Stunde Fahrt bezahlt man ungefähr 3 Lari (ungefähr 1 Euro). Wir haben auch gelesen, dass die Züge in Georgien sehr gut sein sollen, allerdings sind sie meistens langsamer als die Mashrutkas, dafür aber auch günstiger.
Egal, wo man hinschaut, in Georgien sieht man Berge.
Tbilisi
In Tbilisi verbringen wir insgesamt ca. 2 Wochen. Die Hälfte der Zeit verbringen wir in Apartments, um an unserer Website zu arbeiten. Der Hauptgrund: wir warten auf unser Iran-Visum. Sightseeing fällt während dieser Zeit leider ein bisschen kurz. Doch ein paar Eindrücke konnten wir uns doch machen.
Durch Tbilisi führte früher die Seidenstraße. Viele Karawansereien befinden sich im Stadtzentrum, allerdings haben sie ihren traditionellen Charakter verloren und dienen nun als Supermärkte, schicke Restaurants oder Modegeschäfte. Die schickere Souvenirshoppingmeile “Meidan Bazari” befindet sich nahe der Metekhi Brücke. Sie führt unterirdisch unter der Straße hindurch und hat einen besonderen Charm.
Der Eingang des Meidan Bazari wird durch diese besonderen Briefkästen markiert, die eine Anspielung auf die Seidenstraße bieten.
Manchmal haben wir außerhalb gegessen, wie hier im Kiwi Vegan Café. Auch die Hummusbar und Mama Terra Veggie Corner haben wir getestet und waren zufrieden mit dem veganen Essen. Bei der Suche nach veggie Restaurants hilft übrigens die Webseite www.happycow.net.
Neben dem leckeren Essen haben wir auch zwei Bücher aus der Bücherecke mitgenommen, darunter auch “Flight from USSR” von Dato Turashvili. Dieses hat uns in die Sowjet-Geschichte Georgiens katapultiert und einiges klar gemacht.
Wenn nicht gerade gefastet wird, dann ist das georgische Essen sehr deftig: jede Menge Fleisch und Käse. Da wir uns während unserer Reise vegetarisch oder vegan ernähren, haben wir einige Spezialitäten wie Khinkhali (mit Fleisch gefüllte Teigtaschen) links liegen lassen. Zum Nachtisch dürfen es süße Sachen sein.
Bunte Läden wie diese sieht man in Georgien öfter. Die komischen Würste sind übrigens Nüsse umhüllt mit verdicktem Traubensaft.
Architektonischer Kuddelmuddel
Architektonisch ist Tbilisi ein Durcheinander aus sowjetischer, orthodox-religiöser, moderner und traditioneller Gebäude.
Innenhöfe wie dieser hier sind öfter anzutreffen.
Hölzerne Vorbauten und Balkone sind das Markenzeichen der Altstadt Tbilisis.
Die Friedensbrücke (Peace Bridge) ist ein Beispiel für ein modernes Projekt in Tbilisi. Sie führt über den prominenten Mtkvari-Fluss.
Es wird insgesamt viel gebaut und abgerissen. So wie dieses eigentlich schöne Gebäude. arbeitssicherheit wird allerdings nicht groß geschrieben. Und nach der Arbeit werden die gut erhaltenen Steine in Klapperkisten nach Hause transportiert und privat verwendet. Ungewöhnliches SecondHand-Shoppen.
Auch Außergewöhnlich sind die kleinen Handwerksläden.
Dieser Reparaturladen ist voll von Krimskrams.
Und wohin jetzt? In Tbilisi findet man sich dank der Schilder immer gut zurecht. Auch die Menschen helfen einem gerne.
Die 1,5km lange Rustaweli-Straße, die in den Liberty Square mündet, soll eigentlich zum Shoppen und Schlendern einladen. Uns gefällt sie leider überhaupt nicht. Die vierspurige, sehr viel befahrene Straße wurde anscheinend nur für den Autoverkehr konzipiert und Unterführungen sind rar gesät. Ins Auge fallen allerdings die Regierungsgebäude und die Oper. Sie erinnert etwas an osmanische Architektur, ist allerdings von dem Deutschen Viktor Schröter.
Um der lauten und stinkenden Stadt zu entfliehen haben wir an einem Tag eine Rundwanderung hoch zum Mtatsminda-Park und zurück in die Stadt gemacht. Im Park befindet sich ein Freizeitpark, der bunte Fernsehturm und das stillgelegte Riesenrad. Auch per Seilbahn könnte man dorthin, doch die Strecke durch die Wälder bietet eine gute Abwechslung.
Als uns auch diese kurze Erholungsphasen zu wenig waren, haben wir dankend das Angebot unserer SERVAS-Gastgeberin Mary Ellen angenommen und sind mit ihr in ihr Dorfhäuschen 40km von Tbilisi entfernt gefahren. Dort haben wir 5 Tage unsere Ruhe gehabt.
Die Dorfidylle und das passende Auto dazu.
Vom Buch “Flight to USSR”, das von der Zeit der Sowjetischen Besetzung Georgiens erzählt, haben wir gelernt, dass die Menschen nichts besitzen durften außer ihr eigenes Grab. Deswegen haben diese früher einen hohen Stellenwert gehabt und wurden ab und zu sogar mit Fahrrädern und Autos “verziert”. Heutzutage sind sie mit einem Zaun genau abgesteckt. “Meins”.
Die Steinhäuser haben schöne, individuelle Muster. Es lohnt sich, durch die Dörfer Georgiens zu ziehen und diese zu bewundern.
Nachdem sich unser Online-Status für die Beantragung des Iran-Visums sich noch immer nicht von “Waiting for Acceptance” auf “Approved” umgeändert hat, entschließen wir zur Botschaft zu gehen. Der Herr ist sehr unfreundlich und sagt nur, dass wir mit Reisebüro eine 80⁄20 Wahrscheinlichkeit hätten und lehnt uns ab.
Wir entschließen, es als nächstes in Armenien mit dem Visum zu versuchen. Trotzdem genießen wir die Zeit in Georgien weiterhin.
Goldenes Georgien
Die Georgier sind religiös und ihr orthodoxer Glauben ist ihnen sehr wichtig. Überall sehen wir Klöster und Kirchen. Sobald die Menschen eine dieser geistlichen Stätten sehen, kreuzigen sie sich. In der Mashrutka führt das schon auf kurzen Strecken zu “Massenkreuzigungen“.
Manche Gläubige haben in Klöstern oder Kathedralen wie der Svetitskhoveli Kathedrale in der ehemaligen Hauptstadt Mtskheta viel zu tun. Denn sie küssen jedes einzelne Bild mit Jesus und/oder Maria mindestens ein Mal und stupsen es mit der Stirn an. Mtskheta gibt es übrigens bereits seit über 3000 Jahren und ist ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Einem weiteren Kloster begegnen wir in Borjomi. Der zuständige Verwalter hat hier wohl einen kleinen Sammeltick.
Borjomi ist bekannt für sein heilendes Mineralwasser und den Borjomi-Kharagauli Nationalpark. Dieser ist der älteste aller Nationalparks in Georgien und der am besten touristisch erschlossene.
Der Nationalpark wurde uns von Maka vom WWF Kaukasus empfohlen. Wir haben mit ihr ein Interview in Tbilisi geführt und allerhand erfahren. Sie setzt sich schon seit über 10 Jahren für den Schutz der antiken Störe und das gesamte Kaukasusgebiet ein. Eine ziemlich heiße Angelegenheit, da die Länder politisch nicht gerade auf dem grünen Zweig sind. Doch sie beißt sich tapfer durch. Hintergründe könnt ihr hier lesen.
Bevor man eine Wanderung macht, meldet man sich im Nationalparkzentrum an. Wir füllen einen Zettel mit unseren Informationen aus, bekommen hilfreiche Tipps zu allen möglichen Aktivitäten und dürfen nun offiziell in den Nationalpark eintreten.
Wir finden einen Schönwettertag und machen eine kleine Wanderung. Leider ist ein steiler Teil des Weges sehr vereist. Deswegen entschließen wir uns nicht die zweitägige Wanderung mit Übernachtung in einer Berghütte zu machen.
Der Ausblick belohnt uns für den rutschigen Aufstieg.
Im Stadtpark Borjomis finden wir das älteste Wasserkraftwerk Georgiens. Es ist gerade unter Renovierung, wie es auf dem Schild heißt. Allerdings können wir keine Spur davon sehen.
Trampen ist in Georgien wirklich einfach. Wir mussten nie lange warten. Zur Kommunikation dienten hauptsächlich meine spärlichen Russischkenntnisse. Denn die ältere Generation spricht noch gut russisch. Die beiden jungen Herren haben uns nach einer Fahrt sogar ihr Windschutzscheiben-Hundemaskottchen geschenkt.
Als letzten Stop in Georgien vor Armenien sehen wir uns Akhalsikhe an. Hier befindet sich eine (zu) renovierte Burg namens Rabati.
So war Georgien für uns- ein Fazit
Nach einem stolprigen Start hat sich Georgien für uns als ein äußerlich sehr kaltes aber innerlich sehr warmes Land herausgestellt. Die Menschen sind sehr herzlich und Gäste werden nach einem Sprichwort gleichgestellt mit Göttern. Als Geschichtsfan kommt man in Georgien voll auf seine Kosten: in den modernen Museen und dem architektonischen Durcheinander kann man die Vergangenheit quasi spüren. Kulturell kann Georgien durch das außergewöhnliche Essen, die Sprache und seine verschnörkelte Schrift, die Tänze und vielem mehr punkten. Die wunderschöne Natur und den kaukasischen Biodiversitätshotspot mit seinen endemischen Arten konnten wir allerdings nur erraten. Diese Schätze waren für uns größtenteils leider unter einer dicken Schneeschicht versteckt.